Material Nitril 

Wussten Sie, dass Sie sich wahrscheinlich vornehmlich mit Nitril fortbewegen?

Schuhsohlen bestehen aus Nitril-Kautschuk. Aber auch die Reifen unserer Autos und der Flugzeuge, weil sie mithilfe des Nitrils bei spontaner Belastung nicht zerreißen. 

Nitril ist ein gummiartiger Kunststoff (Elastomere). Er ist so elastisch, weil seine Moleküle, ähnlich wie bei einem Strickmuster, weitmaschig miteinander verknäult sind. Daher behalten sie ihre Form und sind dennoch elastisch. Und finden trotz einer Verformung wieder in ihre ursprüngliche Gestalt zurück. 

Nitril-Handschuhe sind beständig bei verdünnten Säuren und Laugen, Ölen und Fetten, bei Kraftstoffen und Alkoholen. Sie bieten eine hohe Schutzbarriere gegen übertragbare Krankheitserreger und werden besonders für Personen empfohlen, die unter einer Latex-Allergie leiden. 

Erfunden wurde Nitril-Kautschuk in Frankfurt. Um 1930 fanden drei Chemiker die richtige Zusammensetzung für gummiähnliche Elastomere, die Grundlage der Synthese-Handschuhe. 

Ende der 80er Jahre stieg die Nachfrage nach Latex-freien Handschuhen durch die AIDS-Epidemie, so dass 1991 der erste Nitrilhandschuh auf den Markt kam.

 Zur Herstellung dieses Kunstgummis, wird ein Kohlenstoff mit dreifachgebundenem Stickstoff vernetzt, es entsteht ein Elastomer, eine Untergruppe der Kunststoffe und trägt dann den Namen Nitril-Butadien-Kautschuk. Um Handschuhe herzustellen, werden keramische Handformen in diese Nitril-Masse getaucht. Das Material haftet an der Tauchform an, danach wird es vulkanisiert. Das bedeutet, es wird zu Gummi. Jetzt wird noch die Oberfläche behandelt, sie werden gewaschen und zum Schluss getrocknet.

Eigenschaften im Überblick

Gemeinsamkeiten und Unterschiede: Nitril und Latex